Aktuellen Studien zufolge steigen die Kaufpreise für Wohnimmobilien weiterhin an. Eine Empirica-Studie beziffert den Anstieg bei Eigentumswohnungen im Vorjahresvergleich auf rund zehn Prozent, bei Häusern sogar auf zwölf Prozent. Auch der Hauspreis-Index EPX der Europace AG konstatiert eine Preissteigerung bei Eigentumswohnungen und Bestandshäusern.
Im März wurde im Bereich der Eigentumswohnungen ein Index von 202 Punkten erreicht. Im Vergleich zum Vormonat entspricht dies einem Zuwachs von über einem Punkt. Im Jahresvergleich verzeichnet Europace einen Anstieg von elf Prozent. Bei den Bestandshäusern attestiert der Hauspreis-Index im Vergleich zwischen Februar und März ein Plus von zwei Prozent. Der Indexwert liegt somit aktuell bei 187 Punkten. Weniger stark entwickeln sich die Preisanstiege bei Neubauten. Dort beläuft sich der Anstieg auf fast ein Prozent und liegt nun bei 194 Indexpunkten.
Zwischen den Zahlen gibt es laut Europace eine Korrelation. So warten nach Einschätzung der Marktforscher derzeit viele Eigentümer aufgrund der Corona-Situation mit dem Verkauf ihrer Immobilie. Die Angebotsbreite der Bestandshäuser geht somit zurück. Europace spricht von veränderten Angebotsverhältnissen zwischen Bestands- und Neubauimmobilien. Dies zeigt sich insbesondere im Jahresvergleich: Die Kaufpreise für Eigentumswohnungen stiegen um über elf Prozent, die Preise für Bestandsgebäude um fast 15 Prozent. Neubauten verzeichneten demgegenüber einen weitaus niedrigeren Anstieg zwischen sieben und acht Prozent.
Das ImmoScout24 WohnBarometer sieht eine ähnliche Entwicklung. Deutschlandweit stiegen die Angebotspreise von Bestands-Eigentumswohnungen im Jahresvergleich um knapp 13 Prozent. Die Kaufpreise neugebauter Eigentumswohnungen entwickelten sich mit knapp zehn Prozent nicht ganz so dynamisch. In absoluten Preisen wurden Bestands-Eigentumswohnungen im März 2021 für durchschnittlich 2.385 Euro pro Quadratmeter angeboten. Neue Eigentumswohnungen lagen mit 2.579 Euro knapp 200 Euro darüber.
Die durchschnittlichen Mietpreissteigerungen fallen hingegen deutlich geringer aus. Empirica beziffert diese im Vorjahresvergleich auf vier Prozent. Im Vergleich der kostenintensivsten Städte befinden sich die teuersten Mietwohnungen unverändert in München, Frankfurt und Stuttgart.
In den kommenden Monaten prognostiziert Empirica spürbare Auswirkungen der Corona-Krise auf die Kaufpreise. Dabei wird von einem möglichen Minus von zehn bis 25 Prozent gesprochen. Durch eine erwartete Zuwanderungswelle solle der befürchtete Einbruch der Immobilienpreise jedoch nicht lange anhalten. Eine Erholung kündigt die Studie bereits ab Ende 2021 an.
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