Besonders in großen Städten bieten Wärmenetze viele Möglichkeiten für CO2-Einsparungen. Dafür soll die genutzte Wärme nicht weiter aus Kohlekraftwerken, sondern aus erneuerbaren Energien oder Abwärmequellen gewonnen werden. Da der Umstieg teuer ist, wurde bereits 2017 ein Förderprogramm vom Bund angekündigt, das jedoch noch auf sich warten lässt. Die Opposition kritisiert die langsame Dekarbonisierung.
Die ersten Details der “Bundesförderung effiziente Wärmenetze” hatte das Bundeswirtschaftsministerium im August 2020 veröffentlicht. In dem Förderprogramm für grüne Wärmenetze soll über vier Jahre eine Fördersumme von insgesamt 800 Millionen Euro verteilt werden. Angedacht war ein Start ab 1. Januar 2021. Bislang folgte jedoch keine Umsetzung. Die Gründe für die verzögerte Umsetzung sind unklar. Ein ausformulierter Entwurf liege derzeit schon vor. Aus dem Bundeswirtschaftsministerium hieß es, die Gespräche zur Bundesförderung seien kurz vor dem Abschluss. Ob das Programm noch vor der Wahl realisiert wird, bleibt bislang offen.
Kritik an der Dekarbonisierungs-Bilanz des Wärmesektors
Die Grünen-Energieexperten Julia Verlinden und Oliver Krischer übten Kritik, denn bis heute warten die Wärmenetzbetreiber auf die Umsetzung und die Förderung, um die Netze entsprechend umsatteln zu können. Seit 15 Jahren stagniere der Anteil der erneuerbaren Energien in dem Sektor. Im EU-Vergleich landet Deutschland auf dem 22. Platz. Die beiden Politiker fordern: „Klare regulatorische Rahmenbedingungen sowie sinnvolle Förderprogramme für den Umbau des Wärmesektors sind mehr als überfällig.“
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